Samstag, 23. Januar 2010
Montag, 18.01.2010
Der Wind weht weiter mit 18 Knoten aus SW, um 03.00 Uhr entschließe ich mich die Genua von Deck zu räumen und die Fock zu setzen, ohne Vorsegel läuft die TurTur einfach zu unausgeglichen und Rudergehen wird anstrengend.
Nun haben wir einen Sack nasser Folie unter Deck, langsam breitet sich Unordnung aus.
Im Verlauf der Nacht legt der Wind noch etwas zu, so dass ich überlege ein Reff ins Groß zu binden, entscheide aber noch zu warten. Zum Glück!
Um 5.30 Uhr bricht an einem Block der Großschot der Hahnepot und der Baum rauscht aus.
Ich drehe erstmal bei und wecke Eddie, dann berge ich das Großsegel.
Geemeinsam suchen wir eine Behelfslösung und bändseln die Talje der Großschot mit einem Dyneemastropp direkt an den Travellerschlitten, das sollte hinhauen.
Mit dem Setzen des Großsegels warten wir aber bis zum Morgengrauen.
Statt dessen kommt erneut der Generator zum Einsatz, während die Fock uns unter Autopilot mit 2,5 Knoten gen Süden zieht, gönnt sich die gesamte Crew ein wenig Ruhe (beim Rattern des Generators ein schlechter Witz) unter Deck. Radarwarner und AIS gehen Wache.
Mit der Sonne steigt auch das Großsegel am Mast hinauf, der Wind aus SW dreht langsam auf West, immer noch genau auf die Nase. Wir haben noch mindestens 400 Meilen vor uns und verlieren langsam die Hoffnung Eddies Rückflug am Freitag Mittag von Lanzarote erreichen zu können. Die Stimmung sackt etwas ab.
Immerhin: Die Windprognosen vom vergangenen Donnerstag versprachen für den morgigen Dienstag einsetzende Nordwinde.
Auf 5-Tages-Prognosen gebe ich normalerweise garnichts aber nun war ich fest vom Können der amerikanischen Wetter-großrechner überzeugt!
Auch am Abend sieht es nicht viel besser aus, in acht Stunden haben wir nur 20 Meilen zum Ziel gutmachen können, ein Trauerspiel.
Was hilft es? Wir müssen weiter! Süden, Westen, Süden!
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