Montag, 8. Februar 2010

Aus der Großstadt in die (Tourismus-) Idylle

Las Palmas war quirlig, laut, spanisch, urban.
Nach einem flautigen Tagestörn und unter Begleitung eines kanarischen Miniseglers bin ich gestern Abend in Purto Mogán im Süden der Insel angekommen.
Trotz 120qm gesetzter Segelfläche war die Turtur nur selten gut in Fahrt (kurzzeitig aber schon bei knapp zehn Knoten Wind in Gleitfahrt), zeitweise musste sogar der Motor helfen. Nur deshalb schafften wir die 45 Meilen in neun Stunden.
Kanarische Doldrums sozusagen.
Einmal mehr völlig untypische Wetterbedingungen.
Aber ich will mich nicht beklagen, besser zu wenig Wind als zu viel und obendrein hatten wir auch tolles Wetter, endlich mal wieder einen ganzen Tag in Shorts und T-Shirt segeln. Die (Aus-)Sicht war allerdings bescheiden, es war aber kein Nebel der uns den Blick auf die außergewöhnlich grünen Hänge Gran Canarias verschleierte, wir hatten Calima, so wird auf den Kanaren der Saharastaub genannt, der die Inseln zeitweise umhüllt. Der/die/das Calima sorgte am Abend dann auch mal wieder für einen unbeschreiblichen Sonnenuntergang.
Heute morgen musste ich die TurTur dann nochmal verholen, der neue Platz ist leider ziemlich schwellig aber dafür mit Aussicht auf den Ort.
Puerto Mogán ist eine Tourismusretorte (von einigen wenigen Fischerhütten abgesehen) der eigentliche Ort liegt einige Kilometer im Inselinneren.
Der Tousismus sorgt dann auch dafür, dass deutschsprachige Speisekarten bereitliegen und die Restaurants, den mitteleuropäischen Sitten entsprechend, zwischen 22.00 und 23.00 Uhr schließen und nicht wie in Las Palmas dann erst wirklich öffnen.
Außergewöhnlich und bemerkenswert ist die Leiterin des Hafenbüros, freundlich, hilfsbereit, scherzend und mit einem stetigen Grinsen im Gesicht. So bereitet auch langwieriges Einklarieren Freude.
Dieses bürokratische Einklarierungs Gedöns wird mir immer ein Rätsel bleiben. Locker 20 Minuten für Formulare in dreifacher Ausführung, Stempel, Unterschriften, letzter Hafen, nächster Hafen, was die nicht alles notieren. Und am Ende kommt dann eine Rechnung von kaum sechs Euro/Tag dabei raus, wie rechnet sich das? Und wer guckt sich all die Daten jemals wieder an? Wo lagern die Aktenberge der letzten Jahre?
Einige Fragen werden wohl offen bleiben.
Ich werde jetzt erstmal die TurTur aufräumen und mal gucken ob sich in Valencia beim Americas Cup was tut.

1 Kommentar:

  1. In Valencia ist heute tote Hose (zumindest auf dem Wasser).
    LG D.Cool

    AntwortenLöschen