Freitag, 19. Februar 2010

TurTur goes Transat! - Turbulente Zeiten in Mogán

Die letzten Tage hatte ich so einiges um die Ohren. Zum einen zeigte der Atlantik einmal mehr seine rauhe Seite und auch sonst ist einiges passiert.
Aber der Reihe nach.
Am Mittwoch Abend kam ein Sturm aus Westen heran, wiedereinmal zog das dazu gehörende Tiefdruckgebiet deutlich südlicher als üblich über den Atlantik.
Schon am Abend zerfetzte der Wind einige ausgerauschte Rollgenuas und sorgte für Aufregung im Hafen, Yachten wurden in letzter Minute verlegt und selbst in der Marina eigentlich unerwünschte Ankerlieger fanden in letzter Minute Unterschlupf.
Donnerstag früh, um 05.00 Uhr ging es dann aber richtig los. Heftige Böen und lautes Geschrei trieben mich aus der Koje.
Auf der TurTur war alles klar und in bester Ordnung, andere Boote hatten deutlich mehr zu leiden. Einige weiter Rollgenuas gingen in Fetzen, besonders spannend ist das bei an Land aufgebockten Yachten.
Festmacher brachen und ließen Boote vertreiben, auch ganze Stege drohten auf Drift zu gehen. An meinem Steg riss die Wasserleitung.
Im geschützten Hafen wurden 30kn Wind gemessen.
Entsprechend wurde auch die Brandung immer imposanter.
Regelmäßig brachen die Wellen über die schon erhöhte Außenmole und lief schäumend über/in die dahinter liegenden Yachten. Aus dem dortigen Steg lösten sich Auftriebskörper und trieben durch den Hafen.
Ein Restaurant auf der Außenmole und auch die Mole selbst wurden von den Brechern erheblich beschädigt.
Die Luft war sprichwörtlich mit Salzwasser / Gischt gesättigt und am nächsten Tag war alles mit einer dicken, klebrigen Salzschicht bedeckt.
Mal wieder ein Moment in dem ich ausgesprochen froh war, im halbwegs sicheren Hafen zu liegen.

Und dann gibt es noch etwas zu berichten, für mich deutete es sich schon in den vergangenen Wochen an aber über ungelegte Eier soll man ja nicht sprechen...
Nun ist es aber offiziell, ich habe die TurTur hier auf Gran Canaria verkauft.
Der neue Eigner will an der Minitransat 2013 teilnehmen und ich freue mich, dass TurTur doch noch auf die Bahn kommt und zeigen kann wie schnell sie ist.
Schon zu Beginn meiner Reise war ich mir im Klaren darüber, dass ein Mini ansich das falsche Boot für den Törn ist. Seglerisch immer wieder eine Herausforderung und ein Riesenspaß, ist das Leben auf 6.50m eben doch sehr eingeschränkt.
Dazu schreibe ich später nochmal mehr.
So geht diese erste große Reise also hier auf Gran Canaria zuende. Natürlich bedaure ich, dass ich die westlichen Inseln nicht mehr besuchen kann, hoffe aber dies bald nachholen zu können.

In den nächsten Tagen wird der Verkauf abgewickelt und ich versuche noch einige Ausrüstungsgegenstände einzelnd zu verkaufen. Einiges wird aber auch den Postweg nach Hamburg nehmen. Ich werde dann wohl Ende der kommenden Woche folgen.
So kanns gehen.

Was passiert sonst noch?
Heute war ich mit Ramona und Wolf im Hinterland zum Wasserfälle gucken. Die Regenfälle der letzten Zeit haben die Berge in grün gehüllt und überall fließt Wasser die Hänge herab. Leider ist dieser Zustand wohl ausgesprochen selten, dafür aber umso schöner.
Am Wochenende wird dann nochmal ordentlich gesegelt. Morgen gehts zunächst mit einer Charteryacht nach Las Palmas und Sonntag bringe ich mit Adolfo, dem neuen Eigner, die TurTur in die Inselhauptstadt.
Soweit aus Puerto Mogán / Gran Canaria

2 Kommentare:

  1. Herzlichen Glückwunsch zum Verkauf :) !!
    Gib ihr auch von mir noch einen Abschiedskuss - ich hoffe sie hat mir die Tonne mittlerweile verziehen...
    war eine schöne Zeit.

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  2. Herzlichen Glückwunsch! Wie wärs mit einer Etap 28 :-) oder einem Vortag in der vhs? Meld dich mal wenn du zurück bist.

    michael

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