Freitag, 12. Februar 2010

Puerto Mogán - friends and fishermen


Nun bin ich schon vier Tage hier in Puerto Mogán und die Zeit vergeht wie im Flug.
Obwohl das Umfeld sehr touristisch ist, läßt es sich hier gut aushalten.
Das liegt zum einen an den guten Versorgungsmöglichkeiten, Sparmarkt und sonstiger Einzelhandel sowie diverse Restaurants in direkter Umgebung aber vielmehr an den netten Kontakten.
Wolf von "Canarias Charter" ist mir ja schon seit der Planungsphase meines Törns eine stetige und fachkundige Quelle von Information und Unterstützung. Hier in Mogán, seiner Wahlheimat, erweist sich seine Bekanntschaft wiedereinmal als besonders wertvoll.
Liegeplatz, Mietwagen, Versorgungsmöglichkeiten oder Freizeitgestaltung? Wolf findet immer eine Möglichkeit und öffnet viele Türen.
Als i-Tüpfelchen haben er und seine Frau Ramona mich vorgestern noch in ihr Haus zum Abendessen eingeladen. Da frag ich mich wirklich wie ich das verdient habe...
Liebe Ramona, lieber Wolf, vielen Dank für eure Gastfreundschaft, ich freue mich euch nun endlich persönlich kennen gelernt zu haben.
Ramonas Verbindungen ermöglichten mir dann heute auch, mir einen alten Wunsch zu erfüllen und auf einem der örtlichen Fischkutter mit auf "Fangfahrt" zu gehen.
Leider ist momentan keine Thunsaison, daher wird mit Drahtreusen gefischt.
Zwischen sechs und zwölf Uhr haben wir also knapp 40 dieser drei Meter großen, runden Maschendrahtfallen vom Meeresgrund geholt, geleert und wieder versenkt.
Besonders beeindruckt hat mich die Fähigkeit des Skipper Rubén seine Reusen ohne Boje und GPS wieder zu finden. Allein mit Kreuzpeilung (ohne Kompass) führt er den Steuermann direkt über die Reusen. Jeweils fünf dieser Drahtgestelle sind mit einem Seil verbunden. Mit einem Fanganker wird dieses Seil vom Meeresgrund (etwa 50-100m) aufgeholt und dann Reuse für Reuse geleert.
Insgesamt war der Fang ziemlich mager, vier Kisten ausschließlich recht kleiner Fische und ein gutes Dutzend Oktopusse. Als altem Aquarianer tat es mir schon ein wenig weh, wie diesen fantastischen Tieren das Messer zwischen die Augen gerammt wurde. Irgendwas müssen die Wirte den Touristen ja vorsetzen...

Hier im Hafen habe ich dann noch Matthias aus Hamburg und seine Freundin Moisettes aus Belgien getroffen. Beide sind einhand mit ihren kleinen, bescheidenen Booten unterwegs und haben sich erst hier in Mogán kennen und lieben gelernt.
Zusammen ringen sie nun mit diversen technischen Problemen und der Frage wie es gemeinsam weitergeht. Mit zwei Booten oder einem oder gar einem ganz anderen?
Auf der Barfußroute (im Passatwind, Karibik, Panama, Polynesien...) oder in der Westwinddrift um die drei großen Kaps? Viele Fragen sind noch offen, ich drücke die Daumen, dass die beiden bald weiter kommen.

Und wann komme ich weiter?
Naja, ansich hatte ich ja das kommende Wochenende für die Starkwindpassage nach Tenerifa vorgesehen. Womöglich kommt mir der angekündigte Gegenwind jetzt mal ganz gelegen. Noch habe ich nicht genug von Gran Canaria gesehen, möchte unbedingt nochmal mit einem Mietwagen den Süden der Insel erkunden.
Und wenn ich nicht am Samstag loskomme, dann werd ich laut Wetterbericht auch noch eine Woche hier in Mogán bleiben.

1 Kommentar:

  1. Hallo Christoph,
    schön in deinem Blog zu lesen wo es Dich so alles hintreibt, mein Neid schwimmt in deinem Kielwasser.
    Es stimmt mich aber Nachdenklich,; Winde aus der falschen Richtung oder zu stark soll Dich immer wieder zwingen länger im Hafen, an Land zu bleiben?
    Sowas hätten wir früher nicht von Dir gehört, da warens die Mädels.

    Ich wünsch Dir weiterhin eine tolle Zeit, tolle Eindrücke, keinen Bruch - und möge der Wind in deinem Rücken nie dein eigener sein.
    Gruss
    Jörn

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