Donnerstag, 3. Dezember 2009

Strich durch die Rechnung

Rund 700 Meilen ist die TurTur nun schon in Richtung Südwest voran gekommen.
Weder der überwiegend aus westlichen Richtungen wehende Wind, noch eine virulente Lidl-Fahrt in Cartagena konnten verhindern, dass wir die Ostwindphasen nahezu komplett nutzen konnten.
Jetzt endlich in Gibraltar angekommen, hofften wir auf einen schnellen Start in Richtung Kanaren.
Co-Skipper Lars kann seine Kunden schließlich nicht ewig alleine lassen.
Und bis gestern früh sahen die Vorhersagen auch noch hoffnungsvoll aus: Am kommenden Samstag mit östlichen Winden aus dem Mittelmeer heraus, um dann mit den nördlich drehenden Winden zu den Kanaren abzubiegen.
Und gestern Abend dann der Strich durch die Rechnung.
Es kündigen sich zwei kräftige atlantische Tiefs an und bringen zum Wochenbeginn womöglich bis zu 45 Knoten Wind aus Südwest. - Nicht wirklich die Bedingungen die wir uns für unseren Törn wünschen.
Bleibt uns nur abzuwarten – leicht gesagt.
Da wir, treffen die Vorhersagen einigermaßen zu, nicht vor Mitte nächster Woche in Richtung Kanaren starten können und dann noch bis zu einer Woche für den Törn benötigen (wenn Wind und Wetter passen reichen vielleicht auch drei Tage) können wir nicht mit einer Ankunft vor dem 18./19.Dezember rechnen.
Da auf der Insel noch eine Menge Arbeit auf Lars wartet und er schon von Beginn an den 15.Dezember als spätestes Rückkehrdatum genannt hat, wird für ihn der Törn wohl hier in Gibraltar enden. Wir bedauern das beide sehr – akzeptieren aber dass der Wind keine andere Lösung zuläßt.
Lars wird um die Erfahrung eines Atlantiktörns gebracht und ich mache mich langsam wieder mit dem Gedanken vertraut diesen Abschnitt einhand zu segeln.
Ich sehe darin kein Problem, schließlich war die gesamte Reise ursprünglich als Einhandtörn geplant, dennoch ist es eine veränderte Situation und bereitet mir noch eine gewisse Unruhe.
Insbesondere die Energieproblematik hat sich nun verschärft (mehr Autopiloteinsatz – mehr Energieverbrauch) und es rächt sich, dass ich meinen Generator aus Gewichtsgründen in Hamburg gelassen habe.
Solarpanele beim örtlichen Ausrüster sind unbezahlbar – erstaunlicherweise, schließlich sollten Pfundkurs und Steuerfreiheit doch einen satten Rabatt ermöglichen- und einen klassischen Schleppgenerator hat er nicht im Programm.
Im spanischen Baumarkt bekomme ich für nur 75,- einen kleinen Generator mit 650W, das Ding ist zwar ein Einwegprodukt und ich bezweifle, dass es viel länger als eine Woche überstehen wird aber wenn es mir denn zwei- dreimal die Batterien füllt, hätte es sein Soll ja auch erfüllt.
Oder das Ding verschmiert mir die Kajüte mit Öl und stinkt mehr als es Strom erzeugt.
Ich werde es bald wissen.

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